Tatsachen zur Klimaschädlichkeit der Nutztierhaltung und des Fleischessens
- Nutztierhaltung ist verantwortlich für 90 Prozent der Rodungen im Amazonas.
- Die Wissenschaft streitet nicht über die Frage, ob Nutztierhaltung einer der Hauptverursacher des Klimawandels ist. Sondern ob sie der Hauptverursacher ist.
- Methan, das in die Atmosphäre gelangt, ist rund 25 bis 35 Mal klimaschädlicher als CO2. Daneben trägt Methan auch zum bodennahen Ozon bei, das beim Einatmen Asthma und andere Gesundheitsprobleme verursachen kann. Nutzvieh ist die grösste Methanquelle überhaupt.
- Stickoxide haben 310-mal so viel Treibhauspotenzial wie CO2. Nutzvieh ist der grösste Verursacher des Stickstoffausstosses.
- Wären die Rinder der Erde eine Nation, stünden sie beim Treibhausgasausstoss an dritter Stelle hinter China und den USA.
- Menschen nutzen 60 Prozent des auf der Erde verfügbaren Landes zum Anbau von Tierfutter.
- 60 Prozent aller Säugetiere auf der Welt werden nur gezüchtet, um sie aufzuessen.
- Menschen essen u.a. jährlich 65 Milliarden Hühner.
Was tun?
Jeder/Jede kann weniger oder kein Fleisch (und Milch) zu sich nehmen! Dabei profitiert auch unsere sehr wichtige Darmflora enorm!
Er/Sie sollte auch sein Konsumverhalten (immer mehr, immer billiger…) anschauen und in Frage stellen.
Dann ist vor allem die Politik gefordert: Sie muss die Voraussetzungen für eine grüne industrielle Revolution schaffen – zum Beispiel über die Internalisierung von ökologischen Kosten in die Marktpreise, auch hohe Steuern auf importiertes Nutztierfutter, etc…
Sich also zusammentun und gemeinsam die Abholzung der Amazonas-Regenwälder verhindern: WWF, Greenpeace,…
Weiterlesen hier: Die Amazonas-Wälder wirken gegen den Klimawandel. Das ändert sich.
Achtung: Die Klimakrise ist auch eine soziale Frage.
Die reichsten 1% der Erde sind verantwortlich für genauso viele CO2-Emissionen wie die ärmsten 50%. Deswegen wird jede Klimapolitik scheitern, die nicht die Reichen entsprechend trifft. Der Grund ist einfach: Die Menschen mit niedrigeren Einkommen werden rebellieren, wenn sie zur Kasse gebeten werden, aber nicht jene, die die grösste Verantwortung tragen. Thomas Piketty, der bekannte Ungleichheitsforscher, hat ein gutes Beispiel: die Gelbwesten in Frankreich, die vor allem deswegen gegen eine Erhöhung der CO2-Steuer waren, so Pikettys Lesart, weil parallel die Vermögenssteuer abgeschafft und die Spitzensteuersätze gesenkt wurden.
Was Du auch gegen die Klimakatastrophe tust, zeig nicht mit dem Finger auf andere, die in deinen Augen, sich nicht nachhaltig verhalten. Dies spaltet unsere Gesellschaft – und nur alle gemeinsam können hier noch eine Wende erreichen. Jeder für sich und auch alle gemeinsam zum Wandeln der Stimmung, in der auch das Verhalten der grossen Erdöl-und Kohleimperien und der Politiker, die denen zudienen, ganz unsinnig und unwirtschaftlich wird. Versicherungen werden sie nicht mehr schützen und Banken nicht mehr finanzieren!

Leider ist eine tiefe Spaltung der Gesellschaft schon passiert: stark in den USA, aber auch in Europa:
Klimaforscher werden schnell einmal als links-grün taxiert, vor allem in Kreisen, wo immer noch Skepsis vorherrscht, ob der Mensch tatsächlich die Hauptursache für den Klimawandel ist – oder neuerdings dieselben „Inaktivisten“, die Klimakollapstheorie vertreten, also einen Weltuntergang herbeibeschwören, der sowieso nicht mehr abwendbar sei – oder sie verzögern immer noch mit technischen Pseudolösungen. Mit politischen Statements wird diese Meinung noch zementiert. Grundsätzlich wird in der Öffentlichkeitsarbeit keine Abgrenzung zwischen Wissenschaftler und Staatsbürger gemacht, und es ist schwierig, sich zu erklären. So verliert die Wissenschaft ihre Glaubwürdigkeit, zumal in Teilen der Öffentlichkeit ohnehin schon eine gewisse Wissenschaftsfeindlichkeit spürbar ist.
Heute sind Experten einmal grundsätzlich verdächtig. Das gilt nicht nur für die Klimaforscher, das gilt für alle Forschungszweige, die sich mit gesellschaftlichen Fragen auseinandersetzen. Das hat vielleicht damit zu tun, dass heute über das Internet jeder ein «Experte» sein kann, sich so seine eigene Meinung macht, aber vielfach auch Fake News aufsitzt (75% aller Covid-Fakenews in allen Social-Medias werden nachweislich nur von gerade 12 Personen in die Welt gesetzt!). Ist eine Meinung einmal gemacht, braucht es viel Überzeugungsarbeit, um sie zu revidieren (Ikea-Effekt: An dies, was man selbst zusammengezimmert hat, glaubt man und hängt auch gegen „alles bessere Wissen“ daran!).
Mehr über die Spaltung, damit die Welt wieder ganz einfach wird und man genau weiss, wer schuld und böse ist: walserblog.ch/2020/01/27/naechstenliebe/
Ich glaube aber auch, dass die Wahrnehmung einer in zwei Extreme gespaltenen Öffentlichkeit ein Artefakt des Internets (der sozialen Medien, aber auch die Leitmedien und natürlich auch die politischen Talkshows) sein könnte. Das entspricht nicht den Tatsachen. Menschen haben viel differenziertere Überzeugungen, als das Internet suggeriert. Das heisst Menschen sind gar nicht entweder für oder gegen Waffenlieferungen, entweder für oder gegen Impfungen (es gibt bei uns 10% Covid-Leugner, aber 30% Covid-Skeptiker!). In Wirklichkeit urteilen die Menschen also meist nicht so dogmatisch – was auch für eine sehr gelingende Demokratie spricht.
Hände weg von Bäumen über der Erde und im Boden (Erdöl, Kohle, Erdgas)!
Haltet Sorge zur Erde! Stellt über 20jährige Bäume unter besonderen Schutz, sprecht sie heilig und unantastbar, denn sie sind unsere Rettung. Die Bäume haben seit 400 bis 500 Millionen Jahre erreicht, dass die zuvor stürmische und auch mit massiven Temperaturextreme völlig unwirtliche Erde sich beruhigte. Sie wandelten Licht und CO2 in Materie (Photosynthese) und brachten es dauerhaft unter die Erde. Seit 150 Jahren nun nimmt der Mensch diese CO2-Reserven Erdöl, Kohle und Erdgas wieder aus dem Boden raus und das Klima spielt sofort wieder verrückt, was wir nun schon eindrücklich spüren!
Klimaangst
Herkömmliche Therapieansätze der Klimaangst sind vielleicht sogar Teil des Problems. Manche Forscher sehen inzwischen einen Zusammenhang zwischen unserem Individualismus, dem zu mehr Konsum führenden Versprechen auf Selbstverwirklichung und der Umweltkrise. Könnte es nicht sein, dass als unsere Therapeuten uns beigebracht haben, uns selbst zu lieben, sie gleichzeitig mitgeholfen haben, eine Kultur des Egoismus und der monströsen, mit fossilen Brennstoffen betriebenen Wirtschaft, von der diese Kultur abhängig ist, zu erschaffen?
Eine neue Art Psychotherapie sollte zunächst klar machen, dass es darum geht, „die Ungewissheit auszuhalten“, die das Problem hervorruft, also über die „Reptilienhirn“-Reaktionen von Panik oder eben Verleugnung der Klimakrise hinauszukommen.
Es tut uns nicht gut, diese Panik zu ersticken, es tut uns nicht gut, vorzugeben, sie sei nicht existent. Stattdessen ehren wir diese Panik und schauen uns an, was dahintersteckt. Und was hinter dieser Panik steckt, ist die Angst vor Verlust.
Der Wendepunkt ist der Schritt: „Ich ehre meine Sterblichkeit und die Sterblichkeit von allem.“ Offenbar neigen Menschen dazu, sich zu öffnen, wenn sie sich den Themen Tod und Katastrophe stellen. Sie können wieder produktiv aktiv werden und (gemeinsam) etwas gegen die Klimakatastrophe in Angriff zu nehmen.

Das haben die Schüler emotional vor den Erwachsenen begriffen – weil da auf einmal dieses Mädchen Greta Thunberg kommt und dank ihres Aspergersyndroms nicht den Druck empfindet, das Wertesystem der Gesellschaft über ihr eigenes zu stellen. Deswegen kann sie vollkommen angstfrei Politikern entgegentreten – und plötzlich findet diese Spiegelung in all den anderen Jugendlichen statt, die auch diese Wahrnehmung hatten, aber sich das vorher nicht getraut haben. Natürlich wissen wir noch nicht, was daraus wird, räumt die Philosophin Knapp ein. (Natalie Knapp: Der unendliche Augenblick. Warum Zeiten der Unsicherheit so wertvoll sind. Rowohlt, 2015)
Letzte Aktualisierung von Thomas Walser:
06. Mai 2023