Haben Klima- und Coronakrise die selbe Ursache?!

Woher kommt das Corona-Virus? Von einer Pelzfarm, von einer Fledermaus, einem Schuppentier, aus einem Testlabor oder ganz woanders her?
Das ist eine überragend wichtige Frage. Denn nur, wenn wir den Ursprung dieser Seuche verstehen, können wir künftigen Pandemien vorbeugen.
In diesem Interview im RiffReporter erklären Experten die bisherigen Erkenntnisse.
Sicher ist:
Wenn Menschen in neue Gebiete eindringen ist es nicht unwahrscheinlich, dass sie mit Arten konfrontiert werden, die ihnen neu sind und gegen die deshalb bisher keine Immunabwehr besteht. Noch höher ist die Wahrscheinlichkeit aber da, wo Wildtiere und Menschen in grosser Dichte zusammenkommen, also bei Marktlieferanten, Züchtern und Kunden wie Mitarbeitern der Viehmärkte.

„…Vor fünfzig, sechzig Jahren, als ein Interkontinental­flug die Ausnahme war und nur Diplomaten zum Beispiel nach China flogen und der Handel mit Asien über Schiffs­container lief – damals hätte sich so ein Virus nicht so leicht verbreitet. Der Reise­verkehr begünstigt, dass eine lokale Epidemie zur Pandemie wird. An der Quelle, beim Übergang vom Tier zum Menschen, ist es so, dass wir Menschen immer mehr Land im Wildtier­bereich nutzen und die Nutztier­haltung intensivieren. Der Fleisch­hunger der wachsenden Menschheit. Je dichter und grösser die Tier­bestände, desto mehr Chancen, dass ein Virus, wenn es einmal in den Bestand eingetragen wird, explodiert und dabei so mutiert wie Sars-2. Je reicher Menschen werden, desto mehr nutzen sie Tiere. Mers ist dafür ein gutes Beispiel…“ (Christian Drosten in Republik vom 5.6.)

Zerstörung der Umwelt, unserer und diejenige der Tiere als Ursache von Pandemien und Klimakrise

Deswegen muss die Konsequenz aus dieser Tragödie lauten: Um zukünftig weitere weltweite Ausbrüche zu vermeiden, müssen wir unsere Ökosysteme besser schützen. Die Wahrscheinlichkeit von Pandemien steigt mit zunehmender Zerstörung von Ökosystemen, wie unsere Wälder und Urwälder.

https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/j.1466-8238.2010.00540.x

Zoonosen nehmen massiv zu!

Zoonosen werden wechselseitig zwischen Mensch und Tier übertragen und sind deshalb von besonderer gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Bedeutung. Das Risiko einer Ausbreitung von Zoonosen wird durch zahlreiche Faktoren begünstigt. Hierzu gehören neben dem Reiseverhalten, dem internationalen Warenverkehr und klimatischen Veränderungen auch die zunehmende Eingrenzung von Lebensräumen wilder Tiere und die Bedingungen in Tierzucht- und Tierhaltung.

„The animals could use a little social distancing, too.”

Tier und Mensch rücken sich also immer stärker auf die Pelle.
Etwa 60 Prozent aller Infektionskrankheiten beim Menschen werden durch solch zoonotische Erreger ausgelöst, bei den neu auftretenden Infektionskrankheiten sind es sogar 75 Prozent.
Covid-19 ist auch eine weitere Zoonose (nach SARS, MERS, Vogel- und Schweinegrippe…).
Nach Ansicht von Gesundheits- und Umweltexperten sind der rasante Anstieg der Abholzung, der Urbanisierung und des Strassenbaus Gründe für die Verbreitung des Coronavirus (siehe Bericht dazu im World News Monitor).

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4507309/

Im Oktober 2020 wurde ein Bericht des Weltbiodiversitätsrates über den Zusammenhang von intakter Natur und dem Risiko neuer Pandemien vorgelegt. In diesem wird das Potenzial für neue globale Epidemien eingeschätzt: Unter den etwa 1,7 Millionen bislang unentdeckten Viren in Wirtstieren wie Vögeln und Säugetieren sehen die Forscher demnach bei einer halben Million bis 850.000 ein Pandemie-Potenzial. Von den in den vergangenen Jahren neu aufgetretenen Infektionskrankheiten haben 75 Prozent einen tierischen Ursprung, es gibt also potentiell bis zu 850.000 Wege, sich ein anderes Problem à la Sars-CoV-2 einzufangen!

Weniger Fleisch essen, hilft gegen zukünftige Pandemien und gegen die Klimakrise!

69 Milliarden Hühner wurden 2018 weltweit geschlachtet. In den USA existieren Fleisch­fabriken mit 250’000 Schweinen, in denen immer mal wieder Arbeiter sterben, weil sie in riesige Tanks mit Exkrementen fallen. Die Jobs gelten als die gefährlichsten ausserhalb von Kohle­minen. Der Kollaps der kleinen Landwirtschafts­betriebe und die Verlagerung der Nahrungsmittel­produktion in die Industrie, ist eine der grössten Veränderungen im letzten Jahr­hundert. Und was heisst das für die Zukunft? Die Massentierhaltung ist eine Teilchenbeschleunigerin. Mehr Körper auf weniger Raum bedeutet mehr Chancen für die Entstehung von Mutationen oder Hybrid-Viren und für ihre Verbreitung, egal bei welchem Virus.

Eine der wichtigsten Massnahmen, die wir alle sofort selbst beginnen können, ist, weniger oder kein Fleisch von Tieren mehr zu essen!
Wir schützen dadurch die Wälder und Ökosysteme, in denen diese Tiere leben – und vermeiden auch das Näherrücken von Tier und Menschen, welches die Ursache der gefährlichen Zoonosen, wie Covid-19 ist!

Das Virus hat übrigens schon geschafft, was Teile der Linken und der Klimaschutzbewegung seit Langem versuchen: einen globalen Streik herbeizuführen. Deshalb: „Danke, Coronavirus, und Greta Thunberg: Entspann dich! Lass das Virus die Arbeit erledigen.“ (Timothy Morton in Philosophie-Magazin 04/2020).

Luftverschmutzung als Gefahr für Corona-Infizierte

Starke Luftverschmutzung und schwerere Verläufe der Covid-19-Krankheit stehen möglicherweise in einem Zusammenhang. In Regionen mit einer dauerhaft hohen Schadstoffbelastung – wie Norditalien, China, Nordfrankreich,… – sind deutlich mehr Menschen nach der Infektion mit dem Coronavirus gestorben als in anderen Regionen. Auch eine Studie von US-Forschern der Harvard-Universität deutet darauf hin, dass es einen Zusammenhang gibt. Vor allem in stark mit Stickstoffdioxid und Feinstaub belasteten Regionen sind demnach Menschen nach einer Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben.

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Veröffentlicht am 27. März 2020 von Dr. med. Thomas Walser
Letzte Aktualisierung:
07. Juni 2021