unser Mikrobiom

Eine gute, reiche Darmflora…

aus DIE ZEIT, Ausgabe 23 / 2021

Immer auch die Scheidenflora beachten!

Unser Mikrobiom (= rund 100 Billionen = 10 hoch 14 = 2 Kg. Bakterien!) befindet sich zu 90% im Gastrointestinaltrakt (Magen-Darm) und zu 10% urogenital (Harnwege/Scheide). Deshalb ist es naheliegend, dass eine Dysbiose im Magen/Darm (verarmte Darmbakterien in schlechter Zusammensetzung) zusätzlich auch vaginal behandelt werden sollte! Die Scheidenflora wird zum Beispiel durch Zusetzen von Laktobazillen und Ansäuerung stark verbessert.
Diese Dysbiose beschleunigt proinflamatorische (entzündliche) Prozesse, deshalb wirkt eine Verbesserung unseres Mikrobioms auf alles, was durch Entzündungsvorgänge zurückzuführen ist. Eine Entzündungsneigung in unserem Körper wird in der Medizin immer mehr als zentraler Motor für diverse Ungleichgewichte und Krankheiten (auch der Psyche!) angesehen!

Eine gute, reiche Darmflora aufbauen…

Was  verbessert unser Mikrobiom:
Die Ernährung! – vor allem die mediterrane Kost:

  • mehrheitlich Pflanzen:
    viel Gemüse und Hülsenfrüchte
    und viele Früchte und Nüsse!
  • geringer Verzehr von Fleisch und Fleischprodukten – aber viel Fisch
  • mehr einfach ungesättigte als gesättigte Fette oder Öle-
    d.h. mehr Lein-, Oliven- oder Rapsöl und mehr Nüsse –
    und weniger Sonnenblumen-, Maiskeim-, Distelöl und Fleisch.

Scheidenflora nicht vergessen (siehe oben)!

Was verschlechtert unser Mikrobiom:

  • Auch wieder die (falsche) Ernährung: fettreich und viel Fleisch lässt unsere Darmflora verarmen!
    Auch biologisch angebaute Pflanzen sind viel besser für unser Mikrobiom, da Pestizid-frei!
  • Medikamente:
    Jede Antibiotikabehandlung (von uns selbst, aber auch der Tiere, die wir essen!) hat einen massiven und lang andauernden Einfluss auf das Mikrobiom! Die Dysbiose kann bis zu vier Jahren andauern!
    auch: PPI (Magensäureblocker)-Dauertherapie.
    Eisentabletten und auch Supplemente, wie Carnithin…
    Weitere Medikamente: Abführmittel, Antihistaminika, Medikamente gegen Sodbrennen, Statine, orale Kontrazeptiva sowie Hormone, die in den Wechseljahren verabreicht werden. Aufgrund ihrer Ergebnisse vermuten die Wissenschaftler, dass der Einfluss zwischen Mikroben und Arzneien wechselseitig ist – dass die Darmbakterien also zumindest mit beeinflussen, wie ein Mensch auf ein bestimmtes Medikament reagiert.

Mehr dazu: www.dr-walser.ch/darmflora/

Literatur: Gregor Hasler, „Darm-Hirn-Connection”

Veröffentlicht am 13. Juni 2021 von Dr. med. Thomas Walser
Letzte Aktualisierung:
13. Juni 2021

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