Zeit vs. Geld

Der fünfjährige Lasse zu seiner Mutter Astrid Lindgren: Wenn er gross sei, so erklärte er seiner Mutter, wollte Lasse eine Ewigkeitsmaschine bauen oder sie würden den Nordpol erobern: »Mama, wir beiden werden viel Spass im Leben haben. Hauptsache, wir haben genug Zeit dafür!«

Von materiellen Dingen wie Villa, Porsche und Whirlpool sollten wir uns keine anhaltenden Glückszustände versprechen, denn der schnell einsetzende Gewöhnungseffekt lässt jede Steigerung unseres Lebensstandards schnell zur Normalität werden.
Es sind Erfahrungen, die Menschen glücklich machen. Zu den beliebtesten Aktivitäten gehören Zusammensein mit Freunden, gemeinsames Essen, Sex und Entspannung.
Nichts also, wofür man unbedingt viel Geld bräuchte. Wohl aber Zeit, Musse und ein Bewusstsein dafür!
Daraus wird klar, dass das Schönste, was man sich schenken kann, die Zeit ist und nicht all die üblichen materiellen Geschenke!

Für alle, die am Beginn ihres Arbeitslebens stehen:
Entwickle deine EIGENE VISION, was du zukünftig beruflich machen willst (und bleibe ihr dann treu oder finde immer wieder zu ihr zurück!).

Dazu stellst du dir folgende Fragen:

  • Wie viel will ich arbeiten (pro Tag / pro Woche)?
  • Wie viele Monate im Jahr will ich arbeiten?
  • Will ich ortsunabhängig und/oder zeitunabhängig sein?
  • Will ich die Möglichkeit haben Sabbaticals zu machen?
  • Will ich Zeit für Weiterbildung haben?
  • Will ich Ruhephasen einbauen? Pausen machen?
  • Was soll der Inhalt meiner Arbeit sein? Worin bin ich gut? Und was macht mir Spass?
  • Welche Arbeit empfinde ich als sinnvoll? Ist sie auch nützlich für die Gesellschaft?

Zur Arbeit noch der Philosoph Byung-Chul Han: „Es ist vielleicht an der Zeit, über eine Lebensform nachzudenken, in der die Arbeit keine Rolle mehr spielt. Der altchinesische Denker Zhuangzi würde sie „Wandern in Musse“ nennen.“

Falls man also die „Hauptsache“ im Leben erreichen will (genug Zeit für sich, seine Beziehungen, für die Persönlichkeitsentwicklung und die Entdeckung des Nordpols), ist es wichtig zu schauen, dass die Lebensgrundkosten tief gehalten werden!
Tiefe Miete, wenig und billige Versicherungen, wenig Luxus, kein oder ein billiges Auto, billige Ferien… erfordern weniger Lohn und weniger Arbeitszeit.
Ein wertvoller Gedanke also: übe ich eine Arbeit aus, die mir Freude macht und meinen Fähigkeiten entspricht, auch wenn ich dabei vielleicht schlecht bezahlt werde? (Stichwort: Kreative Arbeit…).

Es gilt hier wirklich: Der Mensch lebt nicht, um zu arbeiten, sondern arbeitet, um zu leben!
Zeit ist das Kostbarste was wir haben! Schenke sie auch deinem/r Liebsten und nimm dir Zeit für deine wesentlichen Dinge, die dir wirklich am Herzen liegen!

Mehr dazu hier in diesem Blog!

Veröffentlicht am 17. Februar 1917 von Dr. med. Thomas Walser
Letzte Aktualisierung:
01. Mai 2021